Würzburg, 2. August 2018
Frisches Denken im Konzept der Ausbildung
Pressemitteilung der Jungen Liberalen Unterfranken
Die JuLis Unterfranken nehmen mit Sorge zur Kenntnis, dass unterfränkische Unternehmen immer größere Probleme durch den sich seit Jahren abzeichnenden Fachkräftemangel haben. Als Konsequenz fordern sie ein frisches Denken im Konzept der Ausbildung.
Circa 20.000 Fachkräfte fehlen laut Medienberichten derzeit allein in Mainfranken, bis 2030 sollen es ganze 45.000 sein. Dies verursacht aktuell schätzungsweise einen Schaden von 1,7 Milliarden Euro jährlich bei den Unternehmen. Dieser Missstand muss aus Sicht der JuLis zu einem neuen Denken in der Berufsausbildung führen.
Ein Meister muss so viel wert sein, wie ein Master.
„Während die universitäre Ausbildung hierzulande in der Regel kostenfrei ist, muss man für den Meister schon einmal einige Tausend Euro an Eigenkapital in die Hand nehmen.“, so der JuLi-Bezirksvorsitzende und FDP-Bezirkstagskandidat Florian Kuhl. „Aus unserer Sicht muss nicht nur ein gesamtgesellschaftliches Umdenken, was das Ansehen eines Meisters betrifft, erfolgen, der Staat soll und muss hier auch zwingend in der Förderung aktiv werden um weiteren Schaden abzuwenden. Ein Meister muss endlich genauso viel wert sein, wie ein Master.“
Konkret fordern die JuLis dabei beispielsweise die Einrichtung eines Meister- und Aufstiegsbafög. Sie wünschen sich mehr Investitionen in die Sanierung und den Bau von Berufs- und Fachhochschulen. Des weiteren soll der Übergang zwischen Uni, Fachhochschulen und Berufsschulen fließender gestaltet werden. Mit Brückenkursen und modularisierten Ausbildungsbausteinen soll versucht werden, beiderseits die Zugänge zu erleichtern.
Flexibilisierung der Ausbildung.
„Unter anderem aufgrund der Digitalisierung ändern sich die Berufsbilder und Anforderungsprofile aktuell radikal.“, so Kuhl. „Ein Anspruch der Ausbildung muss es deswegen auch sein, deutlich flexibler zu werden und schneller auf Änderungen reagieren zu können.“
Das System soll vergleichbarer und durchlässiger werden, auch um Zugewanderten im Rahmen eines zu schaffenden Einwanderungsgesetzes eine Möglichkeit zu geben, auf dem Fachkräftearbeitsmarkt Fuß zu fassen. Aufgrund der in Gesamtdeutschland alternden Bevölkerung sei es nicht einmal rechnerisch möglich, das Problem ohne Fachkräfte aus dem Ausland zu lösen.